Immobilienbewertung
Basis-Gutachten
warum rauchen aufhören
Besitzen Sie ein Grundstück und fragen sich, welcher Pachtpreis realistisch und fair ist? Die Preise für die Verpachtung von Grundstücken steigen stetig, doch die Unterschiede je nach Region und Nutzung sind enorm. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie den Wert Ihres Grundstücks datenbasiert ermitteln und Fallstricke im Pachtvertrag vermeiden.
Mit Zugriff auf Google, BORIS, und Deep Research.
Die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen stiegen von 2013 bis 2023 um 47 %, wobei Ackerland (Ø 407 €/ha) fast doppelt so teuer ist wie Grünland (Ø 212 €/ha).
Regionale Unterschiede sind massiv: Die Pachtpreise reichen von 99 €/ha im Saarland bis 560 €/ha in Nordrhein-Westfalen.
Der Erbbauzins für langfristige Pachtverträge beträgt in der Regel 3-5 % des aktuellen Bodenwerts pro Jahr und sollte vertraglich gegen Inflation abgesichert werden.
Die Entscheidung, ein Grundstück zu verpachten, wirft eine zentrale Frage auf: Wie hoch sollte der Pachtpreis sein? Im Jahr 2023 lag das durchschnittliche Pachtentgelt für landwirtschaftliche Flächen in Deutschland bei 357 Euro pro Hektar, was einem Anstieg von 47 % gegenüber 2013 entspricht. Doch dieser Durchschnittswert verdeckt massive regionale und nutzungsbedingte Unterschiede. Als Eigentümer, vielleicht durch eine Erbschaft, stehen Sie vor der Herausforderung, einen marktgerechten Preis festzulegen, der Ihnen eine stabile Rendite sichert, ohne potenzielle Pächter abzuschrecken. Eine falsche Preisfestsetzung kann Sie über Jahre hinweg tausende Euro kosten. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine fundierte, auf aktuellen Zahlen basierende Orientierung, um die richtigen Preise für die Verpachtung Ihres Grundstücks zu bestimmen und Ihre Einnahmen zu optimieren.
Der Preis, den Sie für die Verpachtung Ihres Grundstücks erzielen können, hängt von weit mehr als nur der reinen Fläche ab. Die Bodenqualität, ausgedrückt in Bodenpunkten, ist ein entscheidender Faktor, ebenso wie die Lage und die regionale Nachfrage. So werden in Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich 560 Euro pro Hektar die höchsten Pachtpreise für Agrarland in Deutschland erzielt, während im Saarland nur 99 Euro üblich sind. Die Differenz beträgt hier also mehr als 460 % allein aufgrund der regionalen Lage. Ein weiterer wesentlicher Treiber ist die vorgesehene Nutzung: Ein Grundstück für einen Solarpark kann Pachteinnahmen von 3.500 bis 5.000 Euro pro Hektar und Jahr generieren, ein Vielfaches der landwirtschaftlichen Pacht. Auch die Vertragslaufzeit spielt eine Rolle; längere Pachtdauern rechtfertigen oft einen höheren Preis, da sie dem Pächter mehr Planungssicherheit geben. Diese Faktoren bilden die Grundlage für jede seriöse Bewertung von Grundstücksfaktoren.
Die Analyse dieser Kriterien ist der erste Schritt, um einen wettbewerbsfähigen und fairen Pachtzins festzulegen. Als nächstes betrachten wir die spezifischen Preise für landwirtschaftliche Flächen.
Innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzung gibt es erhebliche Preisunterschiede, die Sie als Verpächter kennen müssen. Im Bundesdurchschnitt 2023 lag der Pachtpreis für Ackerland bei 407 Euro pro Hektar, während für Dauergrünland nur 212 Euro pro Hektar gezahlt wurden. Ackerland ist somit im Schnitt 92 % teurer in der Pacht als Grünland. Dieser Unterschied spiegelt die höhere Ertragsfähigkeit und die vielfältigeren Anbaumöglichkeiten von Ackerflächen wider. Seit 2013 sind die Pachtentgelte für Ackerland sogar um 111 % gestiegen, was die hohe Nachfrage unterstreicht.
Die regionalen Unterschiede sind auch hier prägnant:
Spitzenreiter: In Nordrhein-Westfalen erreichten die Pachtpreise für Ackerland 2023 sogar 659 Euro pro Hektar.
Mittelfeld: In Bayern lagen die Preise bei durchschnittlich 415 Euro pro Hektar für alle landwirtschaftlichen Flächen.
Günstigere Regionen: In Thüringen lag der mittlere Pachtpreis für Ackerland bei rund 232 Euro pro Hektar.
Diese Zahlen zeigen, wie wichtig eine genaue Analyse der Grundstückspreise für Ihre spezifische Region ist. Doch nicht nur die Landwirtschaft, auch die gewerbliche Nutzung bietet lukrative Möglichkeiten.
Die Verpachtung von Grundstücken für gewerbliche Zwecke, etwa für Logistikhallen, Produktionsstätten oder Einzelhandel, eröffnet ein anderes Preissegment. Hier wird der Pachtzins seltener pro Hektar, sondern meist pro Quadratmeter und oft als Prozentsatz des Grundstückswerts (Bodenrichtwert) berechnet. Üblich sind hier Pachtrenditen, die sich am allgemeinen Kapitalmarkt orientieren und oft zwischen 4 % und 6 % des Verkehrswertes liegen. Bei einem Grundstückswert von 500.000 Euro könnte eine jährliche Pacht von 25.000 Euro (bei 5 %) erzielt werden. Die genaue Höhe hängt stark von der Lagegunst ab, also der Verkehrsanbindung, der umliegenden Infrastruktur und dem wirtschaftlichen Potenzial des Standorts. Ein Grundstück in einem florierenden Gewerbegebiet erzielt naturgemäß einen deutlich höheren Preis als eine abgelegene Fläche. Für eine fundierte Entscheidung ist ein professionelles Wertgutachten unerlässlich. Die Verpachtung an Unternehmen erfordert zudem detailliertere Verträge, die Aspekte wie Baugenehmigungen, Altlasten und Rückbauverpflichtungen regeln. Davon abzugrenzen ist die Verpachtung für private Gärten und Erholung.
Bei der Verpachtung von Gartenland oder Freizeitgrundstücken gelten andere Maßstäbe. Die Flächen sind mit oft nur 300 bis 1.500 Quadratmetern deutlich kleiner, und die Preise werden stark von lokalen Gegebenheiten bestimmt. Eine pauschale Angabe pro Hektar ist hier nicht sinnvoll. Stattdessen orientieren sich die Preise an den ortsüblichen Vergleichsmieten für Kleingärten. In städtischen Gebieten kann die Nachfrage hoch sein, was die Preise treibt. Ein Pachtpreis von 0,35 bis 1,00 Euro pro Quadratmeter und Jahr ist in manchen Regionen eine gängige Spanne. Bei einem 500 m² großen Garten entspräche das einer jährlichen Pacht von 175 bis 500 Euro. Wichtige Preisfaktoren sind hier die Erreichbarkeit, das Vorhandensein von Anschlüssen (Wasser, Strom) und die erlaubte Nutzung laut Bebauungsplan. Klären Sie im Pachtvertrag genau, welche Bauten (z. B. eine Gartenlaube) erlaubt sind und wer für die Instandhaltung zuständig ist. Eine besondere Form der langfristigen Verpachtung ist die Erbpacht.
Das Erbbaurecht, umgangssprachlich oft Erbpacht genannt, ist eine spezielle Form der langfristigen Grundstücksnutzung, meist über 50 bis 99 Jahre. Anstelle eines Kaufpreises zahlt der Nutzer einen jährlichen Erbbauzins. Dieser liegt üblicherweise zwischen 3 % und 5 % des aktuellen Bodenwerts. Die Berechnung ist transparent:
Bodenwert des Grundstücks x Erbbauzinssatz = Jährlicher Erbbauzins
Ein Beispiel: Bei einem Grundstückswert von 300.000 Euro und einem vereinbarten Zinssatz von 4 % beträgt der jährliche Erbbauzins 12.000 Euro, also 1.000 Euro pro Monat. Wichtig ist die vertragliche Regelung zur Anpassung des Zinses. Oft wird eine Wertsicherungsklausel vereinbart, die den Erbbauzins an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex koppelt und eine Anpassung in der Regel alle drei Jahre ermöglicht. Dies schützt Sie als Verpächter vor Inflation. Die genaue Kostenabwägung zwischen Kauf und Pacht ist für den Nutzer entscheidend. Nun stellt sich die Frage, wie Sie den Pachtpreis für Ihr spezifisches Grundstück konkret festlegen.
Um den optimalen Pachtpreis zu ermitteln, sollten Sie systematisch vorgehen. Ein reines Bauchgefühl führt selten zu einem marktgerechten Ergebnis. Beginnen Sie mit der Sammlung objektiver Daten. Der erste Schritt ist die Ermittlung des Bodenrichtwerts über das lokale Gutachterausschuss-Portal (BORIS). Dieser Wert dient als wichtige Basis, insbesondere für gewerbliche Pacht oder das Erbbaurecht. Für landwirtschaftliche Flächen sind die Bodenpunkte und die durchschnittlichen Pachtpreise Ihres Bundeslandes, veröffentlicht vom Statistischen Bundesamt, entscheidend.
Folgende Schritte helfen Ihnen bei der Kalkulation:
Nutzungsart definieren: Handelt es sich um Ackerland, Grünland, Gewerbe- oder Freizeitfläche?
Bodenwert und -qualität recherchieren: Fordern Sie einen Auszug aus dem Liegenschaftskataster an, um die genaue Bodenschätzung zu erhalten.
Regionale Vergleichspreise analysieren: Nutzen Sie die Statistiken der Landesämter und des Bundes.
Besonderheiten bewerten: Berücksichtigen Sie Faktoren wie Zuschnitt, Hanglage, Zufahrtswege oder bestehende Bauten.
Verhandlungsspielraum festlegen: Setzen Sie einen Preis an, der leicht über Ihrer Untergrenze liegt, um im Gespräch über den Grundstückspreis flexibel zu sein.
Wenn Sie unsicher sind, kann der ImmoGPT-Chat von Auctoa eine erste, datengestützte Einschätzung liefern. Dies führt uns zur finalen Vertragsgestaltung.
Ein sorgfältig aufgesetzter Pachtvertrag ist Ihre wichtigste Absicherung. Das landwirtschaftliche Pachtrecht ist in den Paragrafen 585 bis 597 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geregelt, lässt aber viel Spielraum für individuelle Vereinbarungen. Ein schriftlicher Vertrag ist dringend zu empfehlen, um spätere Konflikte zu vermeiden. In Thüringen müssen Landpachtverträge sogar innerhalb eines Monats der zuständigen Behörde angezeigt werden. Ein zentraler Punkt ist die genaue Beschreibung des Pachtgegenstandes, inklusive Flurstücksnummer und Größe. Legen Sie die Pachtdauer und Kündigungsfristen eindeutig fest. Bei landwirtschaftlicher Nutzung ist es üblich, die Pacht jährlich im Voraus zu zahlen. Klären Sie zudem, wer für welche Instandhaltungsmaßnahmen verantwortlich ist und welche Nutzung genau gestattet wird. Eine klare Regelung der Nutzungsmöglichkeiten beugt Missverständnissen vor.
Die Entscheidung, ein Grundstück zu verpachten, wirft eine zentrale Frage auf: Wie hoch sollte der Pachtpreis sein? Im Jahr 2023 lag das durchschnittliche Pachtentgelt für landwirtschaftliche Flächen in Deutschland bei 357 Euro pro Hektar, was einem Anstieg von 47 % gegenüber 2013 entspricht. Doch dieser Durchschnittswert verdeckt massive regionale und nutzungsbedingte Unterschiede. Als Eigentümer, vielleicht durch eine Erbschaft, stehen Sie vor der Herausforderung, einen marktgerechten Preis festzulegen, der Ihnen eine stabile Rendite sichert, ohne potenzielle Pächter abzuschrecken. Eine falsche Preisfestsetzung kann Sie über Jahre hinweg tausende Euro kosten. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine fundierte, auf aktuellen Zahlen basierende Orientierung, um die richtigen Preise für die Verpachtung Ihres Grundstücks zu bestimmen und Ihre Einnahmen zu optimieren.
Eine Pressemitteilung von Destatis (Statistisches Bundesamt) liefert aktuelle statistische Daten zu Pachtpreisen und Grundstückswerten.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt umfassende Statistiken zu Pachtpreisen und Kaufwerten landwirtschaftlicher Flächen bereit.
BORIS-D (Bodenrichtwertinformationssystem Deutschland) ermöglicht den Zugriff auf die amtlichen Bodenrichtwerte für ganz Deutschland.
Weitere Tabellen von Destatis (Statistisches Bundesamt) bieten detaillierte Daten zu Kaufwerten von Grundstücken und Immobilienpreisindizes.
Die Sparkasse informiert in ihrem Ratgeber über aktuelle Immobilienpreise und den Erwerb von Wohneigentum.
Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) bietet offizielle Geodaten und Kartenmaterial, die für die genaue Lagebestimmung von Grundstücken nützlich sind.
Der Deutsche Bauernverband veröffentlicht im Situationsbericht detaillierte Analysen und Daten zum Boden- und Pachtmarkt in der Landwirtschaft.
Welche Faktoren beeinflussen die Grundstück verpachten Preise am stärksten?
Die drei wichtigsten Faktoren sind die Lage (Bundesland, Nähe zu Ballungszentren), die Nutzungsart (Landwirtschaft, Gewerbe, Solar, Freizeit) und die Bodenqualität (Bodenpunkte bei Agrarland) bzw. der Bodenrichtwert. Allein die Lage kann zu Preisunterschieden von über 400 % führen.
Muss ich Pachteinnahmen versteuern?
Ja, Einnahmen aus der Verpachtung eines Grundstücks müssen in der Steuererklärung als 'Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung' angegeben und versteuert werden. Ihr persönlicher Einkommensteuersatz findet darauf Anwendung.
Wie kann ich den genauen Wert meines Grundstücks für die Pachtpreis-Findung ermitteln?
Für eine präzise Wertermittlung können Sie den Bodenrichtwert über das Online-Portal BORIS Ihres Bundeslandes abfragen. Für eine detaillierte Analyse, die alle spezifischen Eigenschaften Ihres Grundstücks berücksichtigt, empfiehlt sich eine KI-gestützte Bewertung wie die von Auctoa oder ein klassisches Wertgutachten.
Was sollte in einem Pachtvertrag für ein Grundstück unbedingt geregelt sein?
Ein Pachtvertrag sollte immer schriftlich erfolgen und folgende Punkte klar regeln: genaue Bezeichnung des Grundstücks, Höhe und Fälligkeit der Pacht, Laufzeit des Vertrags, Kündigungsfristen, erlaubte Nutzung, Regelungen zu Instandhaltung und eventuellen Schönheitsreparaturen sowie eine Wertsicherungsklausel zur Anpassung der Pacht.
Kann der Pachtpreis während der Vertragslaufzeit erhöht werden?
Ja, wenn dies im Pachtvertrag vereinbart wurde. Üblich sind Wertsicherungsklauseln (Indexklauseln), die den Pachtpreis an die Inflationsrate (Verbraucherpreisindex) koppeln. Eine solche Anpassung ist bei langfristigen Verträgen meist alle drei Jahre möglich.
Wer zahlt die Grundsteuer – Pächter oder Verpächter?
Die Grundsteuer ist eine öffentliche Last, die auf dem Grundstück liegt. Schuldner der Grundsteuer gegenüber der Gemeinde ist immer der Eigentümer (Verpächter). Im Pachtvertrag kann jedoch vereinbart werden, dass der Pächter die Kosten im Rahmen der Nebenkosten an den Verpächter zurückerstattet.